Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Necip Bekleyen konnte es einfach nicht fassen. Foto: Sonderegger/BWF

Ordentlicher Dämpfer für den Sparkasse FC BW Feldkirch in der 2. Englischen Woche! Gegen die SC Austria Lustenau Amateure, die mit keinem Profispieler angetreten waren, setzte es verdientes 0:6-Heimdebakel. Vor 233 Zuschauer verpassten es die Montfortstädter trotz zahlreicher Gelegenheiten in Führung zu gehen. So schlug es eben auf der Gegenseite ein, aber so richtig: Valendin-Alexandru Asiu eröffnete nach einer Viertelstunde den Torreigen für die Lustenauer Amateure. Ein kapitales Blackout ermöglichte den Stickern innerhalb von sechs Minuten vier Treffer zu erzielen und das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Feldkirch versuchte zwar im zweiten Durchgang den Schaden so gering wie möglich zu halten, bekam jedoch als Sahnehäubchen das sechste Gegentor eingeschenkt, was folglich auch der Endstand war.

Personal: Cheftrainer Timur Okatan musste in der 2. Englischen Woche auf Emanuel Reiner (Kreuzbandriss), Mircea Erciu (Achillessehnenriss), Fabian Unterrainer (Nationalmannschaft) und Manuel Dolischka (Sperre) verzichten. David Klammer, Mert Erciyas, Nikola Pupovac und Pascal Völkl standen nicht im Aufgebot.

Spielverlauf: Die Lustenauer „Fohlen“ kamen nach drei gespielten Minuten durch den flinken Valendin-Alexandru Asiu zu einem Abschluss, bei dem Miljan Nikolic keine Probleme hatte. 60 Sekunden später hatten die Blau-Weißen eine Doppelchance für sich: Nach einer haarscharfen Hereingabe schlug erst Samir Luiz Sganzerla ein Luftloch, den abgewehrten Ball schlug Necip Bekleyen aus aussichtsreicher Position kläglich über den Kasten von Miemelauer (4.). Zuvor war Handalarm im Strafraum der Gäste von Seiten der Heimischen protestiert worden, als Lukas Schatzmanns chiper an die Hand seines Gegenspielers ging (3.). In weiterer Folge hatte Miljan Nikolic, der Schlussmann der Blau-Weißen, einiges zu tun. Erst fischte der Serbe einen Traumfreistoß von Gabryel Monteiro De Andrade aus der rechten Kreuzecke (9.), die daraus resultierende Ecke drückte ein Lustenauer per Kopf ins lange Eck, wo der Nikolic wiederholt sein ganzes Können aufbieten musste, um noch an den Ball zu kommen (10.). Zwei Minuten später hätte Necip Bekleyen das 1:0 erzielen müssen. Mit einem weiten Ball wurde der Stürmer auf die Reise geschickt, schoss den heranstürmenden Torwart ab, sodass die Kugel in Richtung Tor kullerte. Just in dem Moment, als das Spielgerät die Torlinie passieren wollte, klärte ein Gästespieler in höchster Not (12.). Ein Thiago-Zuspiel konnte Asiu aus 7 Metern zunächst nicht im Feldkircher Tor unterbringen, als dann nach einem Ballverlust der Heimischen eine Rechtsflanke auf ihn geschlagen wurde, konnte letztlich die Nummer 7 der Lustenauer Nikolic mit einem platzierten Kopfball überwinden (15.). In der 23. Spielminute probierte Samir Luiz Sganzerla einen Distanzschuss aus 18 Metern, welcher allerdings am Kasten vorbeisegelte. Kein Glück hatte Necip Bekleyen in der nächsten Feldkircher Szene, als dieser sich auf der linken Seite durchzusetzen vermochte, bei der finalen Ausführung zu sehr unter den Ball fuhr und damit die Möglichkeit verpuffte (27.).  Was sich dann ab der 35. Spielminute bei den Blau-Weißen abspielte, wissen wohl nur die Spieler selbst. Über mehrere Stationen ließ die Truppe von Björn Gasser den Ball schnell und flüssig in den eigenen Reihen laufen, der Ertrag dafür war ein blitzsauber herausgespieltes 0:2 von Gabryel Monteiro De Andrade (35.). Dies war dann der endgültige Knockout für die Okatan-Elf. Ohne jegliche Gegenwehr und völlig inferior erhöhten die Gäste schließlich bis auf 0:5 (!!!), und dies innerhalb von wenigen Minuten. Da kam die 15-minütige Spielunterbrechung gerade recht.

Nach der Pause verzeichneten die Blau-Weißen zwei Stieger-Schüsse aus relativ großer Entfernung, die nichts einbrachten (47./51.). Drei Minuten später war es abermals der Mittelfeldakteur, der für die wenigen Lichtblicke sorgte. Ein exzellent getretener Freistoß konnte vom Austria-Torwart sehenswert abgewehrt werden. Die im Anschluss getretene Ecke köpfte Samir Luiz Sganzerla unbedrängt direkt auf Miemelauer (54.). Dann wurde auf Seiten der Amateure Sandro Daradan ins Spiel gebracht (59.). Mit der ersten Ballberührung sorgte der frühere Nachwuchsspieler des FC RW Rankweil für das 0:6, in dem er an der halben Hintermannschaft mit viel Tempo vorbeizog (60.). Im Waldstadion hörte man eine Stecknadel fallen. Es war Miljan Nikolic, der unter heftigen Schmerzen spielte, zu verdanken, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel, denn der Serbe im Kasten der Montfortstädter kratzte beispielsweise einen Thiago-Freistoß grandios aus der linken Torwartecke (76.). Auch in der 85. Spielminute war er auf dem Posten, als Asiu frei vor ihm auftauchte. Schiedsrichter Winsauer hatte schließlich nach exakt 90 Minuten Erbarmen mit den gebeutelten Feldkirchern, die mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen.

STENOGRAMM: 8. Spieltag, 05.09.2018, 18.00 Uhr

Sparkasse FC BW Feldkirch – SC Austria Lustenau Amateure 0:6 (0:5)

Sparkasse FC BW Feldkirch: 26 Nikolic – 11 Schatzmann E., 3 Eberscheg, 4 Moosbrugger, 20 Smakaj –  24 Tarhan, 17 Sganzerla – 10 Schatzmann L., 7 Stieger, 23 Sulejmanagic – 9 Bekleyen.
Ersatz: 1 Pupovac D. – 8 Erciyas K., 13 Lorenz, 18 Soares, 19 Zengin.

SC Austria Lustenau Amateure: 1 Miemelauer; 4 Gjergjaj, 7 Asiu, 8 Basic, 9 Soares, 10 Thiago, 13 Wund, 14 Andrade, 16 Aktas, 20 Da Silva, 22 Fidan.
Ersatz: 12 Hagen – 11 Dragositz, 15 Hartmann, 18 Daradan, Smoljanovic.

Wechsel: Zengin für Smakaj (52.), Erciyas K. für Stieger (55.), Soares für Sulejmanagic (83.) resp. Smoljanovic für Fidan (55.), Daradan für Aktas (59.), Dragositz für Da Silva (70.).

Tore: 0:1 Asiu (15.), 0:2 Andrade (35.), 0:3 Asiu (37.), 0:4 Da Silva (40.), 0:5 Asiu (41.), 0:6 Daradan (60.).
Gelbe Karten: – / Basic.
Zuschauer: 233 im Waldstadion Gisingen.
Schiedsrichter: Matthias Winsauer; Assistenten: Baris Kaya, Zekeriya Yilmaz.