AKA-Leihgabe Damjan Kovacevic zeigte vollen Einsatz für seinen Stammverein. Foto: FCL

Der Sparkasse FC BW Feldkirch muss weiter warten, warten auf den ersten Saisonsieg in der Vorarlbergliga. Auch am 16. Spieltag sollte sich kein Erfolg bei der Auswahl von Trainer Akram Abdalla einstellen. Vielmehr brachte man sich mit 11 inferioren Minuten selbst um mögliche Punkte, in der vier Treffer für den FC Lustenau 1907 fielen (zwischen der 19. und 30. Minute). Trotzdem muss erwähnt werden, dass das Team an sich glaubte, Moral bewies und durch die Tore von Adem Kum (62.) und Alem Majetic (84.) noch auf 2:4 heran kam. Letztlich unter dem Strich zu wenig, um beim ältesten Fußballclub des Landes etwas Zählbares mitzunehmen.

Personal: BW-Cheftrainer Akram Abdalla musste beim ältesten Fußballclub des Landes auf Semih Dönmez (verletzt), Marko Coric (krank), Miljan Nikolic (beruflich), Hasan Karatas, Scott Eberscheg, Andrej Fujs (alle nicht berücksichtigt), Lucas Soares und Jari Keijnemans (beide Juniors) verzichten.

Spielverlauf: Beide Teams sorgten für eine bunte Anfangsphase. Für das erste Ausrufezeichen sorgte der FC Lustenau 1907 in Person von Harun Erbek. Der quirlige Antreiber schoss einen Freistoß aus zentraler Position wuchtig an die Querlatte (3.). Im direkten Gegenzug konnte Luka Milojevic eine Hereingabe von der linken Seite nicht unter Kontrolle bringen, der Leder landete prallte vor den Schlappen von Selim Kum, der volley auf Höhe der 16ener Linie abzog, aber am starken Küng-Reflex haderte (4.). Direkt an die Aktion köpfte Adem Kum einen Corner seines Bruders, Selim, links am Tor vorbei (5.). Nach einem Freistoß in den Strafraum köpfte ein FCL-Spieler die Pille unglücklich zu Luka Milojevic. Der Youngster brachte bei seinem Kopfballversuch keinen wirklichen Druck auf das Spielgerät, sodass Noah Küng dieses mühelos fangen konnte (14.). Die Blau-Weißen weiter im Vormarsch, verzeichneten durch den ausgeliehenen AKA-Spieler, Damjan Kovacevic, einen Hochkaräter. Der Eigenbauspieler zog pfeilschnell in den Strafraum, scheiterte mit einem gezielten Flachschuss jedoch am gut positionierten Küng (17.). Mitten in die Drangphase der Montfortstädter hinein, konnte der FC Lustenau 1907 die glückliche Führung erzielen. Die Blau-Weißen verloren in der eigenen Hälfte leichtfertig den Ball. Eine schöne Ballstafette über mehrere Positionen mit lediglich einer Ballberührung brachte Simon Grabherr in die ideale Position, um BW-Keeper Erlacher zu überlisten (19.). Der Gegentreffer zeigte immense Wirkung bei den Blau-Weißen, diese verspielten sich in den folgenden Minuten ein bis dato perfektes Auswärtsspiel komplett. Ein fataler Querpass des Außenverteidigers fing Mark Vogel ab. Dieser sah auf der linken Seite den freien Erbek, welcher seinen freien Raum optimal zu nutzen vermochte und halbhoch links ins Tornetz traf (21.). Direkt nach dem Anspiel wurde der pfeilschnelle Damjan Kovacevic auf die Reise geschickt. Der 17-Jährige nutzte sein Tempo aus und legte auf den mitgelaufenen Luka Milojevic ab, dessen Abschluss aus 5 Metern verfehlte sein Ziel deutlich (22.). Zwei Zeigerumdrehungen später stimmte die Abstimmung in der Hintermannschaft der Blau-Weißen überhaupt nicht, die vergeblich nach einem weiten Zuspiel auf Abseits spielte. Dies ermöglichte letztlich Linus Hämmerle frei auf Daniel Erlacher zuzulaufen. Letztgenannter kam entschlossen aus seiner Kiste und begrub das Leder konsequent unter sich (24.). Eine undurchsichtige Aktion nach einem Rückpass von Mert Özkan auf Daniel Erlacher endete in einem indirekten Freistoßpfiff, da der Torhüter unter starker Bedrängnis den Ball nicht regelkonform in die Hände nahm. Aus gefühlten 4 Metern jagte Valendin-Alexandru Asiu den Ball stramm in den Feldkircher Kasten zum 0:3 (27.). Doch die inferioren 11 Minuten waren noch nicht vorbei. Ein hohes Zuspiel über die Abwehrkette, in der zwei Feldkircher im Luftkampf völlig ins Leere sprangen, nutzte Grabherr zu seinem Doppelpack aus, indem er den Ball über den herauslaufenden Erlacher lupfte und so gefühlvoll einschoss (30.). In der 34. Spielminute Toralarm auf der Gegenseite. Eine Ecke brachte Innenverteidiger Matheus Montenegro im Lustenauer Tor unter, doch der Unparteiische verweigerte dem Treffer aufgrund einer angeblichen Torhüterbehinderung die Anerkennung (34.). Die Videoaufnahmen zeigten allerdings das Gegenteil! Für die letzte Chance im ersten Durchgang sorgte der zweifache Torschütze Simon Grabherr. Sein Drehschuss aus etwas spitzem Winkel zischte knapp über das Gehäuse von Daniel Erlacher. Mit einer richtigen Packung ging’s zum Pausenplausch.

Nach dem Seitenwechsel hatte abermals Grabherr eine Chance vorgefunden, doch Erlacher war zur Stelle, machte die Chance zunichte (48.). Nach einem Einwurf von Selim auf Adem Kum setzte sich der Torjäger an der Grundlinie durch. Küng war rechtzeitig unten, klärte zu einem Eckball (56.). Nach einer Stunde zog Linus Hämmerle aus der Ferne ab, der Ball streifte nur haarscharf an der Latte vorbei (60.). 60 Sekunden später zog Damjan Kovacevic drei Lustenauer auf sich, mit viel technischem Geschick setzte das Eigengewächs Adem Kum ideal in Szene, der den Torhüter in der Folge umspielte und zum ersten BW-Treffer am heutigen Nachmittag einnetzte (61.). Glück hatte die Abdalla-Elf in der 64. Minute, als Grabherr alleine aufs Tor zog, Erlacher zu einer Parade zwang. Das Leder klatschte an den rechten Pfosten, doch die Blau-Weißen konnten die brenzlige Aktion bereinigen (64.).  Für etwas Ergebniskosmetik sorgte Alem Majetic in Minute 84. Der Stürmer vollendete eine Maßecke mit dem Kopf, ließ Küng keine Chance. Es war die letzte nennenswerte Möglichkeit im Spiel und der Sparkasse FC BW Feldkirch musste im altehrwürdigen Stadion an der Holzstraße schlusendlich mit einem 2:4 die Segel streichen.

Ausblick: 11 haarsträubende Minuten machten ein tolles Auswärtsspiel zunichte. Mit etwas mehr Glück hätten die Montfortstädter in Lustenau in Führung gehen können und dann wäre der Spielverlauf wohl anders ausgefallen. Letztlich muss man der Truppe von Akram Abdalla eine tolle Moral und Respekt zollen, die alles versucht hat, noch irgendwie zurückzukommen. Es hat aber wieder einmal nicht sein sollen. So steht im kommenden Heimspiel (23.10.21, 14 Uhr), das den Herbstundenabschluss darstellt, völlig im Zeichen des Gewinnens – es wartet ein sogenanntes 6-Punkte-Spiel im Waldstadion Feldkirch. Wollen die Blau-Weißen die Mini-Chance wahren, sind gegen den Aufsteiger FC Hörbranz drei Punkte Pflicht.

JUNIORS MIT UNENTSCHIEDEN IN MÄDER.

Die Juniors erreichten im Gastspiel beim FC Mäder ein 1:1-Remis. Die Elf von Erich Andrade erwischte einen blitzsauberen Start, ging nach 60 Sekunden bereits durch Sabri Özolur in Front und verwaltete den 1-Tore-Vorsprung lange, ehe ein Elfmeter für Mäder im zweiten Spielabschnitt den Endstand besiegelte.

STENOGRAMM: 16. Spieltag, 16.10.2021, 16.00 Uhr

FC Lustenau 1907 – Sparkasse FC BW Feldkirch 4:2 (4:0)

FC Lustenau 1907: 1 Küng; 6 Hollenstein Moritz, 7 Asiu, 8 Vogel, 10 Erbek, 14 Leitner, 17 Hämmerle, 19 Grabherr, 20 Thurnher, 21 Öner, 27 Häfele.
Ersatz: 1 Mendes – 3 Bischof, 5 Jonach, 9 Marjanovic, 12 Hollenstein Philipp, 22 König.

Sparkasse FC BW Feldkirch: 1 Erlacher – 17 Pereira, 4 Montenegro, 19 Özkan, 12 Njie – 8 Alkun, 13 Lorenz – 14 Kum Selim – 11 Kovacevic, 10 Kum Adem, 20 Milojevic.
Ersatz: 21 Petrovic – 6 Baloteli, 7 Kara, 9 Majetic, 16 Knestel, 23 Sulejmanagic.

Wechsel: Bischof für Leitner (60.), Marjanovic für Grabherr (73.), Jonach für Häfele (89.), König für Erbek (89.) resp. Baloteli für Özkan (45.), Majetic für Milojevic (45.), Knestel für Kum Selim (70.), Sulejmanagic für Alkun (70.), Kara für Njie (79.).

Tore: 1:0 Grabherr (19.), 2:0 Erbek (21.), 3:0 Asiu (28.), 4:0 Grabherr (30.), 4:1 Kum Adem (62.), 4:2 Majetic (84.).
Gelbe Karten: Hagspiel (Trainer), Häfele, Erbek resp. Kum Adem, Njie, Knestel.
Zuschauer: 400 im Stadion an der Holzstraße.
Schiedsrichter: Özgür Akbulut; Assistenten: Milorad Cindric, Abdullah Kilic.