Blau-Weiss kommt nicht über ein 2:2 hinaus

Gepostet am 18. Mai 2024 |

Der 28-jährige Liechtensteiner gab sein Debüt zwischen den Pfosten. Foto: Sonderegger/BWF

Rückschlag für die Montfortstädter im Heimspiel gegen den FC Hittisau. Der Tabellenführer kommt gegen die Bregenzerwälder nicht über ein Remis hinaus und lässt im Aufstiegskampf weiter federn. Die Heimischen konnten vor rund 150 ZuschauerInnen zweimal durch Yavuz Bal (19.) und Bader Belhaj (50.) in Führung gehen, doch Filip Rettig hatte vom Elferpunkt stets die passende Antwort gegeben (30., 54.). Trotz drückender Überlegenheit gelang dem Team von Oliver Schnellrieder „nur“ ein Punkt. 

Personal: Cheftrainer Oliver Schnellrieder musste im Heimspiel gegen den FC Hittisau auf Nikola Knestel (verletzt), Ansumana Njie (gesperrt), Lorenz Gorbach (krank), Adrian Hoti (nicht im Kader), Clemens Vonbrül, Eren Özcan und Niklas Purtscher (alle Juniors) verzichten.

Spielverlauf: Cheftrainer Oliver Schnellrieder überraschte auf der Torwartposition, stellte gegen die Hittisauer Sommerzugang Claudio Majer erstmals in den Kasten. Nach langer Verletzungspause gab der Liechtensteiner somit sein Debüt für den Stadtclub. Auch Bader Belhaj stand nach wochenlanger Leidenszeit wieder in der Startelf. Die Heimischen begannen mit viel Energie, drückten die Gäste von Anpfiff weg in ihre eigene Hälfte. Nach neun Minuten ging das erste Schuss auf das Konto der Blau-Weißen: Raphael Martin verlagerte das Spielgeschehen von der linken Seite ins Zentrum, wo Nedeljko Pantos sich aus 22 Metern ein Herz fasste. Ein toller scharfer Schuss, der direkt neben dem Pfosten vorbeisegelte. Zehn Minuten später hatte sich für Yavuz Bal eine Lücke aufgetan und auch unsere Nr. 99 probierte mit einem Fernschuss zum Erfolg zu kommen. Mit einer richtigen Granate sorgte der Rechtsfuß mit links für die verdiente Führung für Blau-Weiß. Die Auswahl von Oliver Schnellrieder wollte für klare Verhältnisse sorgen und drängte massiv auf das nächste Tor, doch ein Torerfolg wollte sich noch nicht so recht einstellen. Inmitten des Dauerdrucks hinein, ertönte ein Pfiff auf der Gegenseite. Nikola Jesic hatte beim Kampf um den Ball für den Geschmack des Unparteiischen zu viel Härte seinem direkten Gegenspieler entgegengebracht, sodass er auf den Elfmeter entschied. Hittisau glich in Person von Filip Rettig aus. Der erste Versuch des Schweden musste allerdings wiederholt werden, nachdem sich einige Spieler zu früh in den Sechzehner begeben hatten. Auch im zweiten Versuch agierte die Schaltzentrale der Hittisauer, der bereits in seiner Karriere in der Jugend des VfB Stuttgart, RB Leipzig, 1. FC Nürnberg sowie für die Zweitvertretungen von Hoffenheim und Braunschweig am Ball war, äußerst abgeklärt vom Punkt. Nur vier Zeigerumdrehungen später hatte Hittisaus Tobias Astner freie Bahn, visierte in die rechte Kreuzecke an, das Kunstleder strich übers Lattenkreuz, Torwart Claudio Majer wäre wohl mit den Fingerspitzen zur Stelle gewesen. Auch danach bewies der Liechtensteiner einen ausgezeichneten Reflex bei einem Abschluss aus wenigen Metern Entfernung. In Minute 42 blieb Gästespieler Predrag Lackovic mit schmerzverzerrtem Gesicht nach einem Zweikampf am Boden liegen. Nach genauerer Begutachtung stellte sich die Verletzung schlimmer dar als zunächst befürchtet, weshalb der Akteur nach längerer Behandlung mit einer Trage vom Platz getragen und im weiteren Verlauf mit der Rettung abtransportiert wurde. Mit dem 1:1 wurden letztlich die Seiten getauscht. 

Als die 48. Spielminute lief eroberte Jakob Lorenz, der in der Pause auf Fabian Sallmayer folgte, die Pille. Nach Zuspiel auf Alen Mahmutovic wollte dieser an der Sechzehnerlinie zum gerade durchbrechenden David Schnellrieder stecken, unserer Nr. 44 wurde aber beim Zuspiel hinten auf den Schlappen gestiegen Elfmeter für Feldkirch! Bader Belhaj verwandelte in Minute 50 schlussendlich nach langen Diskussionen sicher. Und dann kam wohl der Knackpunkt im Spiel. Als das Momentum gerade auf die Feldkircher Seite wanderte und die Hausherren drauf und dran waren, den Druck merklich zu intensivieren, folgte abermals eine haarsträubende Szene in der blau-weißen Verteidigung, was zur Folge hatte, dass der Schiedsrichter bereits den dritten Elfmeter an diesem Abend pfiff. Abermals stand Filip Rettig bereit und wieder war der Schwede im Duell mit Claudio Majer Sieger (54.). In weiterer Folge brauchten die Heimischen lange, wieder in die Partie zu finden. Nach einer Stunde hatte Yavuz Bal seinen Kollegen David Schnellrieder zum Doppelpass eingeladen. An der Grundlinie spielte Bal scharf nach innen, doch ein Hittisauer konnte für den geschlagenen Keeper Pelz im letzten Moment bereinigen. Blau-Weiß erhöhte merklich die Schlagzahl und auch das Tempo, Hittisau war nur noch in der Defensive zu finden. Ein ums andere Mal entwischte auf der rechten Angriffsseite der eingewechselte Kevin Kukovec. Meist fehlte es in der letzten Aktion an der Präzision. Bei einem Weitschuss von Yavuz Bal musste Pelz im Hittisauer Tor beide Fäuste sprechen lassen, um das Pfund über den Kasten zu lenken (75.). Dem Gästeteam flogen die Bälle nur noch so um die Ohren, konnten ihrerseits nur noch für Entlastungsangriffe sorgen. In der 83. Minute versuchte Bader Belhaj auf der linken Seite in die lange Ecke zu schlenzen, der Ball ging senkte sich knapp neben das Gehäuse. Die Zeit verstrich unaufhaltsam und der Führungstreffer der Feldkircher lag immer mehr in der Luft. Trotz größter Bemühungen und leidenschaftlichem Kampf fiel kein Treffer mehr und so blieb es beim enttäuschenden Spielausgang.

Ausblick: Angesichts der Torchancen, Ballbesitz, etc. unter dem Strich zwei verlorene Punkte. Vor allem in der zweiten Spielzeit hätten die lauffreudigen Schützlinge von Oliver Schnellrieder sich mit Toren belohnen müssen. Dank der gleichzeitigen Niederlage der Dornbirn Amateure in Meiningen (1:2) verbleibt Feldkirch weiter an der Tabellenspitze und sollte in naher Zukunft tunlichst Ausrutscher wie diese vermeiden. Gegen Schwarzenberg am Sonntag, 26.05.24 um 15 Uhr geht der erbitternde Kampf um eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen mit Dornbirn und Ludesch in die nächste Runde. Hoffentlich aus Sicht der Blau-Weißen mit einem Happy End! 

Juniors unterliegen im Stadtderby nach couragierter Leistung 0:1

Ein heroischer Kampf zeigte die Feldkircher Fohlenelf gegen den Tabellenführer aus Altenstadt. Mit einem rekordverdächtigen Altersdurchschnitt von gerade einmal 18,5 Jahren gingen unsere Juniors ins elektrisierende Stadtderby. Bis zur 62. Minute hielt die Mannschaft von Erich Andrade das Lokalderby offen und bot dem Kontrahenten ordentlich Paroli, ehe die Gäste einen blitzsauberen Angriff spielten und Robin Krawagna Torhüter Clemens Vonbrül überlistete. Auch danach war die Begegnung stets ausgeglichen mit kleinen Vorteilen für die Heimelf, nur mit dem Unterschied, dass der Tabellenführer die Führung im weiteren Verlauf über die Zeit brachte und ausgelassen den Derbysieg in der Sparkasse Arena zelebrierte.

Die Juniors probierten alles, so wie hier Jonas Schnetzer, aber der Derbysieg ging nach Altenstadt. Foto: Sonderegger/BWF

STENOGRAMM: Vorarlbergliga 2023/2024, 22. Spieltag, 18.05.2024, 17.00 Uhr

Sparkasse FC BW Feldkirch – FC Hittisau 2:2 (1:1)

Sparkasse FC BW Feldkirch: 67 Majer (Tor) – 42 Martin, 6 Milosavljevic, 4 Jesic, 22 Sallmayer – 5 Spasojevic, 99 Bal – 10 Belhaj, 8 Pantos, 7 Mahmutovic – 44 Schnellrieder.
Ersatz: 1 Petrovic (Tor) – 3 Coric, 9 Lorenz, 14 Kukovec, 15 El Rifai, 23 Sulejmanagic.

FC Hittisau: 21 Pelz (Tor) – 4 Mennel, 7 Barbosa, 8 de Mello, 9 Rettig, 11 Lackovic, 12 Astner Tobias, 15 Berkmann, 17 Bilgeri, 18 Coskun, 22 Schmähl.
Ersatz: 1 Astner Daniel (Tor) – 16 Kulmitzer, 19 Fernandes, 20 Hörburger, 23 Tarhan.

Wechsel: Lorenz für Sallmayer (45.), Kukovec für Mahmutovic (64.), Sulejmanagic für Pantos (64.) – Tarhan für Lackovic (42.), Hörburger für Berkmann (62.), Fernandes für Mennel (80.). 

Tore: 1:0 Bal (19.), 1:1 Rettig (30., Elfmeter), 2:1 Belhaj (50., Elfmeter), 2:2 Rettig (54., Elfmeter). 
Gelbe Karten: Bal, Jesic, Milosavljevic – Coskun, Rettig, Fernandes. 
Zuschauer: 152 in der Sparkasse Arena.
Schiedsrichter: Jan Medwed; Assistenten: Patrick Lackner, Dervis Yeniavci.

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