Last-Minute-K.o. in Dornbirn: Feldkirch verliert trotz späten Ausgleichs mit 1:2

Ein Freitagabend, der alles versprach und am Ende mit einem Stich ins Herz endete: Der Sparkasse FC BW Feldkirch musste sich zum Auftakt des 23. Spieltags der VN.at-Eliteliga dem Dornbirner SV mit 1:2 geschlagen geben – und das auf die wohl schmerzhafteste Weise. Ein später Ausgleich in Minute 87 ließ Blau-Weiß kurz träumen, ehe der direkte Gegenschlag in der 89. Minute alle Hoffnungen brutal zunichtemachte.

Personal: Cheftrainer Oliver Schnellrieder musste am Freitagabend beim Dornbirner SV auf Jakob Lorenz, Laurin Katnik, Elvis Sulejmanagic (alle verletzt), Hüdaverdi Mutlu (krank), Yavuz Bal (gesperrt), Cassian Kogler, Eren Özcan und Adrian Hlavinka (alle Juniors) verzichten.

Spielverlauf: Die Montfortstädter reisten motiviert und mit klarer Zielsetzung nach Haselstauden, wusste aber um die Heimstärke des DSV. Schon in den Anfangsminuten zeigte sich, dass die Partie ein offenes Duell zweier engagierter Teams werden würde. Die erste Torannäherung gehörte dem Stadtclub: Mario Stefel zirkelte einen gut getretenen Freistoß aus rund 18 Metern nur knapp über das Tor – eine erste Duftmarke im Spiel. Doch in der Defensive offenbarte man erste Lücken: Nach einem präzisen Lochpass tauchte Milan Rakic frei vor Claudio Majer auf. Der Feldkircher Schlussmann blieb lange stehen, verkürzte im richtigen Moment den Winkel und konnte per Grätsche in letzter Sekunde retten. Die Hausherren wurden mit fortlaufender Spieldauer druckvoller und kamen zunehmend über die Außenpositionen zu gefährlichen Angriffen. Insbesondere Ömer Tas bereitete der Feldkircher Defensive enorme Probleme mit seiner Geschwindigkeit. Doch erneut war es Majer, der im Eins-gegen-Eins klärte und seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahrte. In der 21. Spielminute war jedoch auch der liechtensteinische Nationalspieler machtlos: Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld versenkte Ömer Tas gefühlvoll. Ein sehenswerter Treffer zur verdienten 1:0-Führung des DSV, der zu diesem Zeitpunkt die zwingenderen Chancen verzeichnete. Die Gäste taten sich weiter schwer, offensiv zwingende Akzente zu setzen. Zwar gab es weiterhin Ansätze über Standards – so zischte ein weiterer Freistoß von Mario Stefel gefährlich am linken Pfosten vorbei –, doch aus dem Spiel heraus blieb die Schnellrieder-Auswahl zu harmlos. Mit einsetzendem Starkregen kurz vor der Pause wurden die Bedingungen noch schwieriger. Trotz intensiver Bemühungen fanden Nebojsa Spasojevic und Co. keine Lücke mehr in der stabilen Dornbirner Abwehr. Die letzte nennenswerte Aktion vor der Halbzeit gehörte ebenfalls Stefel, dessen Flachschuss allerdings kein Problem für DSV-Keeper Nicolas Mohr darstellte.

Nach Wiederanpfiff war es erneut das Team von Roman Ellensohn, das den Ton angab – und beinahe früh für die Vorentscheidung sorgte. Abermals war es der flinke Tas, der nach einem Ballgewinn im Mittelfeld mustergültig angespielt wurde, alleine auf das Tor zulief und versuchte, Claudio Majer mit einem Lupfer zu überlisten. Der Ball segelte hauchdünn am rechten Pfosten vorbei – eine Szene, die Blau-Weiß zum Aufwachen hätte zwingen müssen. Doch die Gäste blieben ideenlos im Spielaufbau. Das Team von Trainer Oliver Schnellrieder fand selten Lösungen, um gefährlich ins letzte Drittel zu kommen. Die Offensivbemühungen blieben Stückwerk – es fehlte die Entschlossenheit. Die Hausherren hingegen spielte mit mehr Überzeugung und kombinierte sich immer wieder sehenswert durch. Nach einem starken Doppelpass zwischen Holzknecht und Kilzer zog Letzterer scharf ab – der liechtensteinische Hexenmeister war es, der mit dem Fuß zur Stelle war. Es blieb beim 1:0 – auch, weil der Gastgeber mit seinen zahlreichen Möglichkeiten fahrlässig umging. Und wie es im Fußball so oft ist, kam es, wie es kommen musste: Die Feldkircher, bis dahin offensiv kaum vorhanden, zeigten in der 87. Minute ihre wohl einzige zwingende Aktion aus dem Spiel heraus – und die saß. David Schnellrieder setzte sich an der Strafraumgrenze durch, zog entschlossen ab und platzierte den Ball unhaltbar für Mohr im linken Eck. Doch der Jubel war kaum verklungen, da fiel die Entscheidung auf der anderen Seite. Die Messestädter schalteten nach dem Anstoß blitzschnell um. Ein Angriff über links, Blau-Weiß bekam den Ball nicht geklärt, Bokanovic legte quer, Nagel nahm an, drehte sich geschickt um seine Gegenspieler – und traf trocken zum 2:1 (89.). Ein Stich ins Herz der Blau-Weißen. In der Nachspielzeit warf der Stadtclub noch einmal alles nach vorne. Ein letzter Versuch von Lorenz Gorbach blieb jedoch harmlos – und so blieb es bei der bitteren Auswärtsniederlage.

Ausblick: Die 1:2-Niederlage beim Dornbirner SV ist für unser Team doppelt schmerzhaft: Man belohnte sich spät für eine kämpferische Leistung – nur um Sekunden später alles wieder zu verlieren. Positiv: Die Moral stimmt. Das Team kam trotz mäßiger Leistung noch einmal zurück, zeigte in der entscheidenden Phase Charakter. Negativ: Über weite Strecken fehlten Tempo, Ideen und Durchschlagskraft im Offensivspiel. Dass die Gastgeber den Sieg letztlich verdient mitnahmen, lag vor allem an ihrem größeren Spielwitz und effizienterem Umschaltspiel. Jetzt heißt es: Fehler analysieren, Mund abputzen – und in der kommenden Englischen Derbywoche zuhause gegen Ludesch (29.05.25, 15.30 Uhr) und auswärts in Nenzing (01.06.25, 16 Uhr) wieder alles geben.

Juniors drehen Rückstand und feiern 8:1-Schützenfest in Lustenau

Mit einer beeindruckenden Leistung gewannen die Juniors ihr Auswärtsspiel beim 1b-Team des SC Austria Lustenau klar mit 8:1. Dabei begann die Partie alles andere als optimal: Die Gastgeber gingen früh mit 1:0 in Führung. Doch unsere Juniors zeigten eine starke Reaktion und übernahmen in der Folge das Kommando. Angeführt von einem spielfreudigen Offensivtrio wurden die Lustenauer förmlich überrollt. Cassian Kogler und Haris Ljubijankic trafen jeweils doppelt, zudem trugen sich Moritz Bruch, Karim El Rifai, Ajdin Pasalic und Benedict Gorbach in die Torschützenliste ein. Ein souveräner, nie gefährdeter Erfolg, der die starke Entwicklung unserer jungen Mannschaft eindrucksvoll unter Beweis stellt.